Mittwoch, 22. Juni 2011
Tag 8: From hell to heaven
7 Uhr, der Wecker klingelt. Vorhang beiseite schieben, Vegas, keine Wolke nur Sonne. Nach den wirklich aufregenden Tagen in Las Vegas ging es heute wieder zurück in die Natur. Als der liebe Gott die Naturwunder verteilt hat ist ihm damals über Nordamerika kurz die Kelle ausgerutscht. Es ist fast schon eine Frechheit welche Vielfalt an absolut unglaublichen Dingen man hier sehen kann. Für heute ist nun die Fahrt in Richtung der National Parks von Utah geplant. Und da auf der Strecke auch noch ein sehr zu empfehlender State Park liegt, sollte dieser auch gleich besucht werden. Nach nur etwas über einer Stunde Fahrt auf der Interstate 15 Richtung Norden erreichen wir auch schon das Valley of Fire. Dabei handelt es sich um ein Tal, dass durch bizarre Felsformationen in allen nur erdenklichen Farben geprägt ist. Tagsüber ist das schon sehr beeindruckend, doch in der Morgen- oder Abendsonne soll es der Hammer sein. Bei der ersten Fotopause sah man mal wieder wie viel Leben in so einer Wüste steckt. Wir lernten die trolligen Chipmunks kennen. Das wir auch jede Menge weniger trollige Tierchen sahen, werde ich Jasmin zu liebe hier nicht weiter erwähnen. Ein ganz besonderes Highlight war die Wanderung zur Welle des Feuers. Diese nahm ich jedoch alleine in Angriff. Es war mal wieder so heiß, das einem das Hirn schmolz. Diese Attraktion taucht nicht in den gängigen Reiseführern auf. Auch im Park wird sie nicht erwähnt. Ich finde das super. So war ich dann ganz alleine in der Wüste zwischen den tollen Felsen unterwegs. Und ich hatte Glück und fand was ich suchte. Es handelt sich bei der Fire wave um einen rot-weiß gestreiften, wellenförmigen Felsen. Wenn man davor steht fragt man sich, ob das wirklich echt ist. Ein Bild findet ihr an bekannter Stelle. Mit letzten Kraft- und Wasserreserven kämpfte ich mich zurück in das rettende Auto. Bei der Weiterfahrt durch den Park konnten wir uns noch über eine Busladung Japaner belustigen. Die waren eingepackt wie im Winter und trugen Mundschutz und Regenschirm. Komisches Volk. Wir verließen also voller neuer Eindrücke den State park in Richtung St, George. Dort hatte ich uns eine Nacht in unserer Lieblingsmotelkette „Motel 6“ klar gemacht. Das Einchecken lief wie immer problemlos und Internet habe ich auch wieder. Wir machten uns hier kurz frisch und da es erst 15 Uhr war, wollten wir auch noch zum Zion National Park. So fuhren wir durch die beeindruckende Landschaft Utahs in Richtung Springdale. Hier wirbt man übrigens mit Ganzjahres-Powder-Skiing. Winter müsste es sein. Im National Park waren wir mit unserem Jahrespass herzlich willkommen. In einem Shuttlebus (hihihi) ging es dann zum anderen Ende des Tales. Zion ist im wesentlichen ein enges, durch das Einschneiden des Virgin River entstandenes Tal. Die Felsen an der Seite des Tales sind rot bis gelb und ragen bis zu 300 Meter empor. Damit ist das Ganze auch wieder sehr beeindruckend. Das merkwürdigste im Tal waren aber die Tiere. Bei einer kurzen Wanderung am Fluss entlang, trafen wir auf Tiere, denen die Anwesenheit von Menschen total am A... vorbei ging. Das isst ein Reh am Wegesrand und lässt sich von den etwa zehn Fotografen überhaupt nicht stören. Die Streifenhörnchen sind ebenfalls sehr zutraulich und auch weniger trollige Tiere gibt es zu sehen. Nun, da die Sonne im rötlich Schein über der sagenhaften Landschaft Utahs unterging, machten wir uns auf dem Weg zurück nach St. George. Und wieder geht ein Tag mit unzähligen Eindrücken zu Ende. Morgen fahren wir dann durch den Zion NP zum Bryce Canyon. Aktuell haben wir noch keine Unterkunft reserviert, können also nicht sagen, ob wir morgen wieder Internetzugang haben. Lasst euch also überraschen.
Fazit: Wenn Du glaubst nun wird es nicht mehr schöner, hast Du Dich geirrt.

Hatte ich schon erwähnt, dass es hier Bilder gibt?
http://www.flickr.com/photos/svenis/



Tag 7: An other day in freak city
Stellt euch vor, ihr steht morgens auf, schiebt den Vorhang beiseite und blickt auf das, in der Morgensonne glitzernde, Las Vegas. Das ist etwas verstörend, aber nicht zu ändern. Heute haben wir uns am Morgen nicht so viel Streß gemacht, es Stand nur ein kurzer Ausflug mit anschließendem individuellem Nachmittag an. Für den Ausflug hatte ich den, nur eine halbe Autostunde entfernte, Hoover Staudamm vorgesehen. Nachmittags wollte Jasmin endlich Outlet-Shoppen und ich in das örtliche Atombombentestmuseum besuchen. Klinkt komisch, ist aber so. Also verließen wir Vegas in Richtung Arizona zum riesigen Hooverdamm. Als wir dort aus dem Autostiegen wurde uns mal wieder bewusst, dass wir hier immer noch in der Wüste sind. Es war sauheiß. Aber wir wollen mal nicht meckern. Wie sehen eigentlich noch mal Wolken aus? Der Damm ist wirklich sehr groß. Erschreckend war, wie wenig Wasser im See ist. Die Amis haben sich mal wieder ein Ei gelegt. Immer schön das Wasser in Vegas in Springbrunnen und Pools versaubeutelt und jetzt gehen bald die Lichter aus, da bald der Wasserstand für den Betrieb der Turbinen nicht mehr ausreicht. Sehr cool ist übrigens die erst letztes Jahr fertig gestellte Umgehungsbrücke mit Wahnsinnsblick auf den Damm. Jede Wette, dass da spätestens im nächsten Jahr eine Bungee-Anlage drauf ist. Nachdem wir noch einen kurzen Blick auf den Lake Mead geworfen hatten, bekamen wir Lust in das kühle Nass zu springen. Leider trennte uns eine Mautstation auf der Straße zum See vor der Abkühlung. Dann eben zurück in das lustige Las Vegas. Dort wollte ich Jasmin beim größten Outlet-Center abgeben und mich in das Museum verdrücken. Doch es kam anders. In der Absicht noch eben etwas zu essen, begleitete ich Jasmin in das Frauenparadies. Alle die es mit dem Wassersport halten, jetzt bitte nicht weiter lesen. Was ich dort sah, brachte mich total aus dem Häuschen. Ein Surfer-Shop neben dem anderen. Billabong O'Neill, Quicksilver, Hurley, Fox, Element, was das Herz begehrt. An Museum war nicht mehr zu denken. Unter Zwang nahm ich erst eine kleine Mahlzeit zu mir und dann ging es los. So viele Boardshorts auf einen Haufen habe ich noch nie gesehen. Die Preise sind tatsächlich der Hammer. Um es kurz zu machen wir shoppten ein paar Stunden vor uns hin. Danach gingen wir wieder ins Hotel um uns für die nächste Nacht im Wahnsinn fertig zu machen. Wir begannen mit einem Besuch des heimischen Hochstands. Dort oben ist es genauso krank wie unten. Es gibt drei Fahrgeschäfte, die einem schon beim Zusehen den Angstschweiß auf die Stirn treiben, und, als ob das nicht reicht, kann man auch vom Turm springen. Wir schauten uns das lustige Treiben kurz an und beschlossen dann, den restlichen Wahnsinn im Tal auch noch zusehen. Diesmal fahren wir mit dem örtlichen Nahverkehr, ja so etwas gibt es da auch, zum andern Ende des Strips. Die fahrt dorthin war extrem kurzweilig. Wir lernten ein amerikanische Pärchen aus Arizona kennen und unterhielten uns die ganze Fahrt über irgendwelchen Blödsinn. Die beiden waren übrigens im normalen Leben Polizisten. Ich glaube ja, die suchen ihren Polizeiwagen (Hangover). Von Brooke bekammen wir dann auch noch hoch-chice Ketten im Vegas-Style geschenkt. Ihr Freund Mike outete sich derweil als Bierkenner. Als wir den Bus beim Mandalay Bay Hotel verließen war es auch schon recht spät. Wir schlugen uns bis zum M&M-Shop durch und vollenden so die Runde vom Vortag. Jetzt waren wir auch schon wieder sehr müde und fuhren mit dem Bus nach hause. Für morgen stand schließlich die lange Fahrt nach Utah an.
Fazit: Beim Outlet-Shopping werde ich zur Frau und Amis sind auch nur Menschen.

Ihr wisst schon:
http://www.flickr.com/photos/svenis/