Montag, 20. Juni 2011
Tag 6:What the hell...
Die Expedition durch das Tal des Todes begann bereits am frühen Morgen. Der Wecker klingelt schon um 6 Uhr. Aufstehen und Beladen des Expeditionsfahrzeuges mit den über-lebensnotwendigen Utensilien, Wasser, Eis und Essbares. Dann ging es los, aber erst mal kurz zu Starbucks – wach werden. Nach gut einer Stunde Fahrt erreichten wir das Basislager oder, wie es hier genannt wird, visitor center. Dort holten wir uns die letzten Informationen vor der Einfahrt in die Gluthölle. Die endlose Straße führte uns nun von den Höhen des Sierra Nevada Plateaus hinab auf Meereshöhe und tiefer. Dank der hervorragenden Vorbereitung der Expeditionsteilnehmerin Jasmin, wurden in regelmäßigen Abständen kühle Getränke gereicht. Bis hierhin war, dank klimatisierten Fahrzeuges, von der Hitze noch nichts zu spüren. Unten im Tal angekommen, ein erster Fotostopp. Also, einfach mal raus aus dem Auto. Oh, ha. muckelig warm hier. Doch das extreme ist die Trockenheit. Man atmet einmal ein und hat das Gefühl Staub zu atmen. Dazu kommt, dass wir einen starken Wind haben. Es fühlt sich an als würde man sandgestrahlt. Also ab ins Auto und weiter. Nächster halt bei riesigen Dünen. Hier laufen wir ein paar Meter in Richtung der Dünen. Doch wir wagen es nicht bis zu den Dünen zu gehen. Das Klima ist so extrem lebensfeindlich, dass man hier besser keine großen Wanderungen in der Tageshitze unternimmt. Wir fahren also weiter um das nächste Ziel, Bad water basin zu erreichen. Dabei handelt es sich um den tiefsten Punkt des amerikanischen Kontinents. Ein ausgetrockneter Salzsee auf minus 85 Metern Meereshöhe. Auch hier laufen wir einige Meter auf den See hinaus. Die Weite, Hitze und Trockenheit waren hier am extremsten. Es wird einem klar, wenn Du hier länger ohne Wasser unterwegs bist, gehörst Du sehr schnell den Geiern. Als wir mit letzten Kräften die klimatisierte Geborgenheit des Jeeps erreicht hatten, wurde gleich die Cocktail-bar eröffnet. Es gab einen leckeren Jasminolata auf Eis. Zurück aus diesem Höllengrund fuhren wir eine sehr aufregende Strecke durch das angrenzende Gebirge. Diese Bestand aus unzähligen Serpentinen und Dips, das sind kleine fiese Hügel die sich wie Achterbahnfahren anfühlen. Einen letzten Blick auf die Hölle, der wir erfolgreich entkommen konnten, warfen wir vom Zabrisky-Point aus. Hier konnten wir auch noch ein paar richtig gute Fotos machen. Wir begannen mit der Rückkehr in die Zivilisation. Ob das, wo hin es nun führte, wirklich die Zivilisation ist, weiß ich nicht. Nach 2 Stunden fahrt tauchte, mitten in der Wüste, die unglaublichste Stadt auf die man sich vorstellen kann – Las Vegas. Nach den einsamen Straßen der Wüste hatte ich gut zu tun, mich auf das Gewusel um uns herum ein zustellen. Jasmin war natürlich völlig aus dem Häuschen und fotografierte alles was bunt war, leuchtete oder sich bewegte. Das bewog mich dazu, durch ein angrenzendes Outlet-Center zufahren.
Nun war Jamin endgültig nicht mehr zu bremsen. Doch alles zu seiner Zeit. Erst mussten wir mal in unser bescheiden Herberge. Die Wahl fiel ja bereist gestern auf das Stratosphere. Dort parkten wir selbst und trugen auch unser Gebäck selbst auf das Zimmer. Wir sind eben Deutsche, da können wir nicht aus unserer Haut. Das Zimmer befindet sich in der obersten Etage (24) mit Blick auf die City und ist neu renoviert. Also, alles gut. Nun entfernten wir erst einmal die Strapazen der Reise und den überall sitzenden Wüstensand mittels einer Dusche. Was nun kam kann ich immer noch nicht recht in Worte fassen. Las Vegas ist einfach des krankeste was man sich vorstellen kann. Ich versuche es trotzdem zu beschreiben. Wir liefen also den Strip hinunter, vorbei an so bekannten Hotels wie Encore, Wynn, Mirage, Venezian, Cesars, Belagio und und und. Man sieht dabei Menschen, die sicher nicht von diesem Planten kommen. Doch Hunger hatten wir inzwischen auch. Also stärkten wir uns kurz mittels fast food, um uns dann ein paar Casinos von innen an zusehen. Ich hatte zwar so meine Vorstellungen, wie so etwas aussieht. Doch die Größe dieser Casinos sprengt jede Vorstellungskraft. Das ging soweit, dass wir uns im Cesars total verliefen und echt Not hatten wieder zurück ans Tageslicht zu finden. Wahnsinn! Draußen war das Tageslicht inzwischen der funkelnten, blinkenden und lauten Vegas-Nacht gewichen. Man erlebt eine fast erdrückende Reizüberflutung. Wir waren nun endgültig fertig mit der Welt und wollten nur noch ins Bett. Für den Rückweg zum Stratosphere nahmen wir den Bus, was auch super klappte. Es neigte sich ein Tag dem Ende, der einen sprachlos zurück lässt.
Fazit: Die Wüste ist krass und Vegas ist ein anderer Planet.

Neue Bilder:
http://www.flickr.com/photos/svenis/