Tag 20: It's up to you, New York, New York
Von Aufwachen kann heute keine Rede sein, denn schlafen kann man in der Economy-Klasse nicht wirklich. Nach sehr unruhigem Flug über den Norden der USA landeten wir pünktlich um 06:40 Uhr Ortszeit in New York. Damit wurden uns die ersten drei, von neun, Stunden gestohlen. Okay, beim Hinflug bekamen wir sie geschenkt. Für Jet-lag war jedoch keine Zeit.
Da wir sehr viel Handgepäck hatten, beschlossen wir trotzdem den Aufbewahrungsservice für Continental-Kunden in Anspruch zu nehmen. Dazu mussten wir zuerst den Schalter finden, was dank Beschreibung aus dem Internet kein großes Problem war. Leider öffnete dieser erst 8 Uhr. Die Zeit nutzen wir zum umziehen, es war hier nämlich sehr warm und vor allem schwül.
Mit einigen Minuten Verspätung kam dann auch ein sehr entspannter Schwarzer und nahm unser Gepäck entgegen. Leider konnte ich meine Laptop-Tasche nicht aufgeben. Egal, dann wird die eben durch New York geschleppt.
Nun hieß es, raus aus dem Flughafen und versuchen in das, über zwanzig Kilometer entfernte, Manhattan zu kommen. Eigentlich wollten wir die günstige Variante mit Bus und Bahn wählen, merkten aber schnell, dass die Taktung des Fahrplanes an diesem Sonntag viel zu groß war. So verwarfen wir diese Variante und wählten die einfache, wenn auch deutlich teurere, mittels Airport-Express-Bus in die Stadt, die niemals schläft, zu gelangen. Das klappte auf Anhieb sehr gut und so standen wir eine gute halbe Stunde später auf der 42nd Street mitten in Manhattan. Ich kann euch sagen, das fühlt sich erst mal sehr surreal an. Doch wir hatten viel vor, schließlich wollten wir in den knapp acht Stunden so viel wie möglich sehen. Ich hatte Manhattan vorher intensiv in Google-Maps studiert und mir auch den Subway-Plan genau angesehen. Somit fühlte ich mich sehr gut vorbereitet. Nachdem der erste Schock überstanden war, legten wir auch gleich los. Leider spielte das Wetter nicht mit und es regnete nun leicht. Da wir uns auf den Wetterbericht verlassen hatten, war gerade Jasmin mit ihren Flip-Flops ungeeignet gekleidet. So schlenderten wir über die 42nd Street zur Gand Central Station, die wir uns kurz von innen ansahen. Der nächste Anlaufpunkt war das, nur wenige Blocks entfernte, Rockefeller Center. Eigentlich hatte ich hier geplant die Aussichtsplattform „Top of the Rocks“ zu besuchen. Das machte bei dem Wetter und unter zwei Meilen Sicht aber keinen Sinn. So ging es weiter zu Fuß durch das regennasse Manhattan, die 5th Ave hinunter zum Empire State Building. Dieser Wolkenkratzer ist seit dem 11. September wieder das höchste Gebäude in New York. Der 381 Meter hohe Klotz gelangte besonders durch die Szenen aus dem ersten King Kong Film zu Berühmtheit. Wir besuchten lediglich die imposante Eingangshalle und staunten über die vielen Menschen, die trotz der schlechten Sicht, den sehr hohen Preis zum Besuch der Aussichtsplattformen entrichteten. Wir zogen weiter die 5th Ave hinunter zur Ecke Broadway und zum Madison Square Park. Da Jasmin unbedingt auch Ground Zero, den Ort an den bis zum 11. September die Zwillingstürme des World Trade Centers standen, sehen wollte, siegen wir an der Station 24th Street in den Subway. Dort sieht es so aus, wie man es aus Film und Fernsehen kennt, wie auch sonst. Als die Bahn los fuhr, gaben fünf sehr begabte Schwarze a cappella Versionen bekannter Songs zum Besten. Dafür hatten sie sich unsere restlichen Münzen redlich verdient.
An der Station City Hall stiegen wir aus und liefen die wenigen Meter in Richtung Groud Zero. Nun war es aber an der Zeit den aufgekommenen Hunger zu stillen. Das taten wir in einer Pizzeria, in der wir auch Zeit fanden, die gerade erworbenen Postkarten mit Text und Briefmarke zu versehen.
Groud Zero ist aktuell eine riesige Baustelle. Neben der Gendenkstätte für die Opfer des 11. September, entsteht hier gerade der 541 Meter hohe Freedom Tower. Außer Bauzäunen und Kränen gibt es hier nichts spannendes zu sehen. Damit ging es zurück in den Subway und zum Time Square. Dort angelangt fanden wir uns in gigantischem Trubel wieder. Man kann sich ungefähr ausmalen was hier wochentags los ist. Als ich auf dem Time Square die Uhrzeit und die Wetterlage abgecheckt hatte, beschloss ich doch noch auf das Dach des Rockefeller Centers zu gehen. Dies war zwar zeitlich sehr sportlich, aber wer weiß wann mal wieder hier ist. So rannten wir mehr oder weniger die 42th Street hinunter und die 6th Ave hinauf. Zum Glück hatten nur relativ wenige Andere die gleiche Idee. Die Tickets waren schnell gekauft und die Sicherheitskontrolle wurde durchlaufen. Diese kann man sich wie am Flughafen vorstellen. Die folgende Fahrt mit dem Aufzug war, dank durchsichtigem Fahrstuhldach und beleuchtetem Schacht, sehr kurzweilig. Oben angelangt bot sich uns ein fantastischer Blick auf die Metropole. Wir nutzen die kurz Zeit, die wir hier hatten, zum fotografieren. Ich möchte hier sehr gerne einmal einen Sonnenuntergang erleben, soll atemberaubend schön sein. Die Zeit hatten wir aber nicht. Es war inzwischen schon nach drei Uhr und halb Sechs geht bereits der Flieger nach Hamburg. Wir sprinteten kurze Zeit später wieder hinunter zur 42nd Street. Einen Flughafen-Bus, der dort gerade abfuhr, konnten wir trotz wilder Gesten nicht mehr stoppen. Nach etwas Wartezeit kam jedoch der nächste Bus und nahm uns mit nach Newark zum Airport. Dort holten wir noch schnell unseren Rucksack ab und begaben uns zu den Sicherheitskontrollen. Wenig später saßen wir total kaputt aber überglücklich in unserem Flieger. Ein extrem stressiger und eindrucksvoller Tag in New York lag hinter uns. Mit diesem Tag endete unsere Reise in eine andere Welt, die Vereinigten Staaten von Amerika. Eines ist jetzt schon klar, wir werden wieder kommen.
Demnächst werdet ihr hier eine Zusammenfassung der Reise mit wertvollen Tipps für Nachahmer und allerlei kuriosen Besonderheiten finden. Bei den Bildern wird es dann lustige Outtakes geben.
Also, coming soon...
Fazit: New York in acht Stunden ist extrem und Jet-lag wir kommen.

Bilder aus der Stadt der Städte unter:
http://www.flickr.com/photos/svenis/




steffi76 am 06.Jul 11  |  Permalink
Wir freuen uns schon auf die Zusammenfassung und auch endlich alle Fotos von Euch im Original zu sehen.....

Schön das ihr zurück seit !

Heute beginnt Euer Alltag in "GOD OLD GERMANY"

Gruß Steffi

katrin007 am 06.Jul 11  |  Permalink
Vielen Dank! Hat echt Spaß gemacht!

LG Katrin