Donnerstag, 23. Juni 2011
Tag 9: The art of nature
Wo sind wir heute eigentlich? So langsam komme ich da durcheinander. Bishop, Mariposa, wie heißt doch gleich das Nest. Ach nee, St. George. Okay kurz sortieren, was liegt heute an. Durchfahrt Zion mit kurzem Trail zum Canyon View Point und dann Bryce Canyon N.P. Ein Motel habe ich auch noch nicht klar gemacht. Also, free style. Wir beginnen den Tag mit Food-Shopping. Der Markt in St. George ist groß und hat eine sehr gute Auswahl. Ich bleibe mal wieder am Grillsortiment hängen, während Jasmin das Frühstück klar macht. In diesem Markt finden wir erstmals brauchbares Brot. Einem leckeren Frühstück im Auto steht damit nichts mehr im Wege. Nach kurzer Fahrt sind wir bereits wieder im Zion NP. Diesmal durchqueren wir den Park allerdings in Richtung Osten. Nachdem wir einen Tunnel passiert hatten, stand die erste Wanderung des Tages an. Es ging zum Canyon View Point, welcher einen atemberaubenden Blick auf den Canyon des Virgin River bietet. Der Weg dorthin ist ganz spannend und genau deswegen nichts für Leute mit Höhenangst. Einziger Wermutstropfen, es ist schon wieder ganz schön heiß. Wieder im Auto angekommen setzen wir die Fahrt Richtung Osten fort. Mein Plan war, sobald wir auf dem Highway 89 sind, nach Motels Ausschau zu halten. Favorisierter Ort, da günstig gelegen, war dabei Hatch. Als wir diese Nest im Nirgendwo erreichten, war es doch deutlich kleiner und toter als ich dachte. Egal, für unsere weitere Reise zählt allein die Lage. Wir passieren die 3 Motels des ca. 200 Meter langen Elends und bleiben eher zufällig am Ortsausgang beim letzten Motel hängen. Ich gehe also in das Office um mich nach den Preisen zu erkundigen. Das war ein Spaß. Eine Frau, ich denke inzwischen, dass sie betrunken war, erzählte mir einem Pferd. Allerdings war sie sehr freundlich und konnte mich davon überzeugen, dass es hier eh nichts besseres gibt. Die Kohle wollte sie auch lieber ohne Tax. Soll mir recht sein. Außerdem hatte Sie gute „Geheimtipps“ für den National Park parat. Nachdem wir unser neues Heim bezogen hatten, machten wir uns auf den Weg zum eigentlichen Ziel des Tages, Bryce Canyon. Die Nationalpark war, wie geplant, sehr nahe. Nach nur 20 Minuten Fahrt erreichten wir den ersten Tipp aus dem Motel, Tropic Creek. Das ist ein kleines verstecktes Seitental mit einem wunderschönen Fluss, inkl. Wasserfall. Durch das kühlende Nass war diese Wanderung ganz erträglich. Doch nun sollte es endlich in den Bryce gehen. Dank unserer Jahreskarte waren wir schnell und ohne weitere Kosten im Nationalpark. Dort fuhren wir erst einmal ganz an das Ende der Stichstraße, zum Rainbow Point. Man muss wissen, das es sich beim Bryce Canyon gar nicht um ein Tal, sondern um eine Abbruchkante einer Hochebene handelt. Man fährt also durch einen Wald auf der Hochebene und sieht erst mal nichts aufregendes. Geht man jedoch links der Straße zu den View Points, haut es Einen schon mal um. Man blickt in die endlose Weite Utahs. Doch das unglaublichste liegt einem direkt zu Füßen. Was hier durch Erosion entstanden ist, spottet jeder Beschreibung. Im ersten Augenblick denkt man, dass das doch nicht wirklich wahr ist. Doch es ist. Tausende Türmchen aus rötlichen und weißen Sandstein stehen wie ein Wald zusammen. Dies Türmchen sind allerdings auch bis zu 300 Meter hoch. Um das Ganze noch verrückter zu machen, wachsen dazwischen auch noch Bäume. Hier stößt jetzt meine Kamera an ihre Grenzen. Ich versuche durch allerlei Einstellungen die Farbenpracht und das einzigartige Abendlicht fest zuhalten. Es ist mir leider nur zu einem sehr geringen Prozentsatz gelungen. Zum Abschluss unsere Parkbesuches begaben wir uns auf einem steilen Trail nach unten in diese fantastische Märchenwelt. Wieder oben angelangt waren wir fertig und die Sonne gerade am untergehen. Wir mussten nun also diese zauberhaften Ort verlassen, zurück nach Hatch. Ich hatte mir in den Kopf gesetzt heute noch ein Steak zu essen. Im örtlichen Riverside Restaurant wurde dann auch eines geordert. Leider war dies ein totaler Reinfall und meine Stimmung auf dem Tiefpunkt. Das dort angeblich vorhandene Internet lief auch nicht. Hatch, wer hatte eigentlich diese Idee? Zurück im Hotel stellten wir noch fest, das wir in einer anderen Zeitzone leben. Also aus eurer Sicht nur noch acht Stunden zurück.
Morgen geht es in Richtung Grand Canyon. Mein Ziel ist es, ein Motel in Page zu finden. Möge das Glück mit mir sein. Ich hoffe, dass ich Unterweg ein WiFi finde, um euch mit diesem Bericht und neuen Bildern zu versorgen.
Fazit: Die Landschaft ist zu schön für meine Fotoapparat und Hatch, what a f... piiiieeep

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