Donnerstag, 23. Juni 2011
Tag 9: The art of nature
Wo sind wir heute eigentlich? So langsam komme ich da durcheinander. Bishop, Mariposa, wie heißt doch gleich das Nest. Ach nee, St. George. Okay kurz sortieren, was liegt heute an. Durchfahrt Zion mit kurzem Trail zum Canyon View Point und dann Bryce Canyon N.P. Ein Motel habe ich auch noch nicht klar gemacht. Also, free style. Wir beginnen den Tag mit Food-Shopping. Der Markt in St. George ist groß und hat eine sehr gute Auswahl. Ich bleibe mal wieder am Grillsortiment hängen, während Jasmin das Frühstück klar macht. In diesem Markt finden wir erstmals brauchbares Brot. Einem leckeren Frühstück im Auto steht damit nichts mehr im Wege. Nach kurzer Fahrt sind wir bereits wieder im Zion NP. Diesmal durchqueren wir den Park allerdings in Richtung Osten. Nachdem wir einen Tunnel passiert hatten, stand die erste Wanderung des Tages an. Es ging zum Canyon View Point, welcher einen atemberaubenden Blick auf den Canyon des Virgin River bietet. Der Weg dorthin ist ganz spannend und genau deswegen nichts für Leute mit Höhenangst. Einziger Wermutstropfen, es ist schon wieder ganz schön heiß. Wieder im Auto angekommen setzen wir die Fahrt Richtung Osten fort. Mein Plan war, sobald wir auf dem Highway 89 sind, nach Motels Ausschau zu halten. Favorisierter Ort, da günstig gelegen, war dabei Hatch. Als wir diese Nest im Nirgendwo erreichten, war es doch deutlich kleiner und toter als ich dachte. Egal, für unsere weitere Reise zählt allein die Lage. Wir passieren die 3 Motels des ca. 200 Meter langen Elends und bleiben eher zufällig am Ortsausgang beim letzten Motel hängen. Ich gehe also in das Office um mich nach den Preisen zu erkundigen. Das war ein Spaß. Eine Frau, ich denke inzwischen, dass sie betrunken war, erzählte mir einem Pferd. Allerdings war sie sehr freundlich und konnte mich davon überzeugen, dass es hier eh nichts besseres gibt. Die Kohle wollte sie auch lieber ohne Tax. Soll mir recht sein. Außerdem hatte Sie gute „Geheimtipps“ für den National Park parat. Nachdem wir unser neues Heim bezogen hatten, machten wir uns auf den Weg zum eigentlichen Ziel des Tages, Bryce Canyon. Die Nationalpark war, wie geplant, sehr nahe. Nach nur 20 Minuten Fahrt erreichten wir den ersten Tipp aus dem Motel, Tropic Creek. Das ist ein kleines verstecktes Seitental mit einem wunderschönen Fluss, inkl. Wasserfall. Durch das kühlende Nass war diese Wanderung ganz erträglich. Doch nun sollte es endlich in den Bryce gehen. Dank unserer Jahreskarte waren wir schnell und ohne weitere Kosten im Nationalpark. Dort fuhren wir erst einmal ganz an das Ende der Stichstraße, zum Rainbow Point. Man muss wissen, das es sich beim Bryce Canyon gar nicht um ein Tal, sondern um eine Abbruchkante einer Hochebene handelt. Man fährt also durch einen Wald auf der Hochebene und sieht erst mal nichts aufregendes. Geht man jedoch links der Straße zu den View Points, haut es Einen schon mal um. Man blickt in die endlose Weite Utahs. Doch das unglaublichste liegt einem direkt zu Füßen. Was hier durch Erosion entstanden ist, spottet jeder Beschreibung. Im ersten Augenblick denkt man, dass das doch nicht wirklich wahr ist. Doch es ist. Tausende Türmchen aus rötlichen und weißen Sandstein stehen wie ein Wald zusammen. Dies Türmchen sind allerdings auch bis zu 300 Meter hoch. Um das Ganze noch verrückter zu machen, wachsen dazwischen auch noch Bäume. Hier stößt jetzt meine Kamera an ihre Grenzen. Ich versuche durch allerlei Einstellungen die Farbenpracht und das einzigartige Abendlicht fest zuhalten. Es ist mir leider nur zu einem sehr geringen Prozentsatz gelungen. Zum Abschluss unsere Parkbesuches begaben wir uns auf einem steilen Trail nach unten in diese fantastische Märchenwelt. Wieder oben angelangt waren wir fertig und die Sonne gerade am untergehen. Wir mussten nun also diese zauberhaften Ort verlassen, zurück nach Hatch. Ich hatte mir in den Kopf gesetzt heute noch ein Steak zu essen. Im örtlichen Riverside Restaurant wurde dann auch eines geordert. Leider war dies ein totaler Reinfall und meine Stimmung auf dem Tiefpunkt. Das dort angeblich vorhandene Internet lief auch nicht. Hatch, wer hatte eigentlich diese Idee? Zurück im Hotel stellten wir noch fest, das wir in einer anderen Zeitzone leben. Also aus eurer Sicht nur noch acht Stunden zurück.
Morgen geht es in Richtung Grand Canyon. Mein Ziel ist es, ein Motel in Page zu finden. Möge das Glück mit mir sein. Ich hoffe, dass ich Unterweg ein WiFi finde, um euch mit diesem Bericht und neuen Bildern zu versorgen.
Fazit: Die Landschaft ist zu schön für meine Fotoapparat und Hatch, what a f... piiiieeep

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Mittwoch, 22. Juni 2011
Tag 8: From hell to heaven
7 Uhr, der Wecker klingelt. Vorhang beiseite schieben, Vegas, keine Wolke nur Sonne. Nach den wirklich aufregenden Tagen in Las Vegas ging es heute wieder zurück in die Natur. Als der liebe Gott die Naturwunder verteilt hat ist ihm damals über Nordamerika kurz die Kelle ausgerutscht. Es ist fast schon eine Frechheit welche Vielfalt an absolut unglaublichen Dingen man hier sehen kann. Für heute ist nun die Fahrt in Richtung der National Parks von Utah geplant. Und da auf der Strecke auch noch ein sehr zu empfehlender State Park liegt, sollte dieser auch gleich besucht werden. Nach nur etwas über einer Stunde Fahrt auf der Interstate 15 Richtung Norden erreichen wir auch schon das Valley of Fire. Dabei handelt es sich um ein Tal, dass durch bizarre Felsformationen in allen nur erdenklichen Farben geprägt ist. Tagsüber ist das schon sehr beeindruckend, doch in der Morgen- oder Abendsonne soll es der Hammer sein. Bei der ersten Fotopause sah man mal wieder wie viel Leben in so einer Wüste steckt. Wir lernten die trolligen Chipmunks kennen. Das wir auch jede Menge weniger trollige Tierchen sahen, werde ich Jasmin zu liebe hier nicht weiter erwähnen. Ein ganz besonderes Highlight war die Wanderung zur Welle des Feuers. Diese nahm ich jedoch alleine in Angriff. Es war mal wieder so heiß, das einem das Hirn schmolz. Diese Attraktion taucht nicht in den gängigen Reiseführern auf. Auch im Park wird sie nicht erwähnt. Ich finde das super. So war ich dann ganz alleine in der Wüste zwischen den tollen Felsen unterwegs. Und ich hatte Glück und fand was ich suchte. Es handelt sich bei der Fire wave um einen rot-weiß gestreiften, wellenförmigen Felsen. Wenn man davor steht fragt man sich, ob das wirklich echt ist. Ein Bild findet ihr an bekannter Stelle. Mit letzten Kraft- und Wasserreserven kämpfte ich mich zurück in das rettende Auto. Bei der Weiterfahrt durch den Park konnten wir uns noch über eine Busladung Japaner belustigen. Die waren eingepackt wie im Winter und trugen Mundschutz und Regenschirm. Komisches Volk. Wir verließen also voller neuer Eindrücke den State park in Richtung St, George. Dort hatte ich uns eine Nacht in unserer Lieblingsmotelkette „Motel 6“ klar gemacht. Das Einchecken lief wie immer problemlos und Internet habe ich auch wieder. Wir machten uns hier kurz frisch und da es erst 15 Uhr war, wollten wir auch noch zum Zion National Park. So fuhren wir durch die beeindruckende Landschaft Utahs in Richtung Springdale. Hier wirbt man übrigens mit Ganzjahres-Powder-Skiing. Winter müsste es sein. Im National Park waren wir mit unserem Jahrespass herzlich willkommen. In einem Shuttlebus (hihihi) ging es dann zum anderen Ende des Tales. Zion ist im wesentlichen ein enges, durch das Einschneiden des Virgin River entstandenes Tal. Die Felsen an der Seite des Tales sind rot bis gelb und ragen bis zu 300 Meter empor. Damit ist das Ganze auch wieder sehr beeindruckend. Das merkwürdigste im Tal waren aber die Tiere. Bei einer kurzen Wanderung am Fluss entlang, trafen wir auf Tiere, denen die Anwesenheit von Menschen total am A... vorbei ging. Das isst ein Reh am Wegesrand und lässt sich von den etwa zehn Fotografen überhaupt nicht stören. Die Streifenhörnchen sind ebenfalls sehr zutraulich und auch weniger trollige Tiere gibt es zu sehen. Nun, da die Sonne im rötlich Schein über der sagenhaften Landschaft Utahs unterging, machten wir uns auf dem Weg zurück nach St. George. Und wieder geht ein Tag mit unzähligen Eindrücken zu Ende. Morgen fahren wir dann durch den Zion NP zum Bryce Canyon. Aktuell haben wir noch keine Unterkunft reserviert, können also nicht sagen, ob wir morgen wieder Internetzugang haben. Lasst euch also überraschen.
Fazit: Wenn Du glaubst nun wird es nicht mehr schöner, hast Du Dich geirrt.

Hatte ich schon erwähnt, dass es hier Bilder gibt?
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Tag 7: An other day in freak city
Stellt euch vor, ihr steht morgens auf, schiebt den Vorhang beiseite und blickt auf das, in der Morgensonne glitzernde, Las Vegas. Das ist etwas verstörend, aber nicht zu ändern. Heute haben wir uns am Morgen nicht so viel Streß gemacht, es Stand nur ein kurzer Ausflug mit anschließendem individuellem Nachmittag an. Für den Ausflug hatte ich den, nur eine halbe Autostunde entfernte, Hoover Staudamm vorgesehen. Nachmittags wollte Jasmin endlich Outlet-Shoppen und ich in das örtliche Atombombentestmuseum besuchen. Klinkt komisch, ist aber so. Also verließen wir Vegas in Richtung Arizona zum riesigen Hooverdamm. Als wir dort aus dem Autostiegen wurde uns mal wieder bewusst, dass wir hier immer noch in der Wüste sind. Es war sauheiß. Aber wir wollen mal nicht meckern. Wie sehen eigentlich noch mal Wolken aus? Der Damm ist wirklich sehr groß. Erschreckend war, wie wenig Wasser im See ist. Die Amis haben sich mal wieder ein Ei gelegt. Immer schön das Wasser in Vegas in Springbrunnen und Pools versaubeutelt und jetzt gehen bald die Lichter aus, da bald der Wasserstand für den Betrieb der Turbinen nicht mehr ausreicht. Sehr cool ist übrigens die erst letztes Jahr fertig gestellte Umgehungsbrücke mit Wahnsinnsblick auf den Damm. Jede Wette, dass da spätestens im nächsten Jahr eine Bungee-Anlage drauf ist. Nachdem wir noch einen kurzen Blick auf den Lake Mead geworfen hatten, bekamen wir Lust in das kühle Nass zu springen. Leider trennte uns eine Mautstation auf der Straße zum See vor der Abkühlung. Dann eben zurück in das lustige Las Vegas. Dort wollte ich Jasmin beim größten Outlet-Center abgeben und mich in das Museum verdrücken. Doch es kam anders. In der Absicht noch eben etwas zu essen, begleitete ich Jasmin in das Frauenparadies. Alle die es mit dem Wassersport halten, jetzt bitte nicht weiter lesen. Was ich dort sah, brachte mich total aus dem Häuschen. Ein Surfer-Shop neben dem anderen. Billabong O'Neill, Quicksilver, Hurley, Fox, Element, was das Herz begehrt. An Museum war nicht mehr zu denken. Unter Zwang nahm ich erst eine kleine Mahlzeit zu mir und dann ging es los. So viele Boardshorts auf einen Haufen habe ich noch nie gesehen. Die Preise sind tatsächlich der Hammer. Um es kurz zu machen wir shoppten ein paar Stunden vor uns hin. Danach gingen wir wieder ins Hotel um uns für die nächste Nacht im Wahnsinn fertig zu machen. Wir begannen mit einem Besuch des heimischen Hochstands. Dort oben ist es genauso krank wie unten. Es gibt drei Fahrgeschäfte, die einem schon beim Zusehen den Angstschweiß auf die Stirn treiben, und, als ob das nicht reicht, kann man auch vom Turm springen. Wir schauten uns das lustige Treiben kurz an und beschlossen dann, den restlichen Wahnsinn im Tal auch noch zusehen. Diesmal fahren wir mit dem örtlichen Nahverkehr, ja so etwas gibt es da auch, zum andern Ende des Strips. Die fahrt dorthin war extrem kurzweilig. Wir lernten ein amerikanische Pärchen aus Arizona kennen und unterhielten uns die ganze Fahrt über irgendwelchen Blödsinn. Die beiden waren übrigens im normalen Leben Polizisten. Ich glaube ja, die suchen ihren Polizeiwagen (Hangover). Von Brooke bekammen wir dann auch noch hoch-chice Ketten im Vegas-Style geschenkt. Ihr Freund Mike outete sich derweil als Bierkenner. Als wir den Bus beim Mandalay Bay Hotel verließen war es auch schon recht spät. Wir schlugen uns bis zum M&M-Shop durch und vollenden so die Runde vom Vortag. Jetzt waren wir auch schon wieder sehr müde und fuhren mit dem Bus nach hause. Für morgen stand schließlich die lange Fahrt nach Utah an.
Fazit: Beim Outlet-Shopping werde ich zur Frau und Amis sind auch nur Menschen.

Ihr wisst schon:
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Montag, 20. Juni 2011
Tag 6:What the hell...
Die Expedition durch das Tal des Todes begann bereits am frühen Morgen. Der Wecker klingelt schon um 6 Uhr. Aufstehen und Beladen des Expeditionsfahrzeuges mit den über-lebensnotwendigen Utensilien, Wasser, Eis und Essbares. Dann ging es los, aber erst mal kurz zu Starbucks – wach werden. Nach gut einer Stunde Fahrt erreichten wir das Basislager oder, wie es hier genannt wird, visitor center. Dort holten wir uns die letzten Informationen vor der Einfahrt in die Gluthölle. Die endlose Straße führte uns nun von den Höhen des Sierra Nevada Plateaus hinab auf Meereshöhe und tiefer. Dank der hervorragenden Vorbereitung der Expeditionsteilnehmerin Jasmin, wurden in regelmäßigen Abständen kühle Getränke gereicht. Bis hierhin war, dank klimatisierten Fahrzeuges, von der Hitze noch nichts zu spüren. Unten im Tal angekommen, ein erster Fotostopp. Also, einfach mal raus aus dem Auto. Oh, ha. muckelig warm hier. Doch das extreme ist die Trockenheit. Man atmet einmal ein und hat das Gefühl Staub zu atmen. Dazu kommt, dass wir einen starken Wind haben. Es fühlt sich an als würde man sandgestrahlt. Also ab ins Auto und weiter. Nächster halt bei riesigen Dünen. Hier laufen wir ein paar Meter in Richtung der Dünen. Doch wir wagen es nicht bis zu den Dünen zu gehen. Das Klima ist so extrem lebensfeindlich, dass man hier besser keine großen Wanderungen in der Tageshitze unternimmt. Wir fahren also weiter um das nächste Ziel, Bad water basin zu erreichen. Dabei handelt es sich um den tiefsten Punkt des amerikanischen Kontinents. Ein ausgetrockneter Salzsee auf minus 85 Metern Meereshöhe. Auch hier laufen wir einige Meter auf den See hinaus. Die Weite, Hitze und Trockenheit waren hier am extremsten. Es wird einem klar, wenn Du hier länger ohne Wasser unterwegs bist, gehörst Du sehr schnell den Geiern. Als wir mit letzten Kräften die klimatisierte Geborgenheit des Jeeps erreicht hatten, wurde gleich die Cocktail-bar eröffnet. Es gab einen leckeren Jasminolata auf Eis. Zurück aus diesem Höllengrund fuhren wir eine sehr aufregende Strecke durch das angrenzende Gebirge. Diese Bestand aus unzähligen Serpentinen und Dips, das sind kleine fiese Hügel die sich wie Achterbahnfahren anfühlen. Einen letzten Blick auf die Hölle, der wir erfolgreich entkommen konnten, warfen wir vom Zabrisky-Point aus. Hier konnten wir auch noch ein paar richtig gute Fotos machen. Wir begannen mit der Rückkehr in die Zivilisation. Ob das, wo hin es nun führte, wirklich die Zivilisation ist, weiß ich nicht. Nach 2 Stunden fahrt tauchte, mitten in der Wüste, die unglaublichste Stadt auf die man sich vorstellen kann – Las Vegas. Nach den einsamen Straßen der Wüste hatte ich gut zu tun, mich auf das Gewusel um uns herum ein zustellen. Jasmin war natürlich völlig aus dem Häuschen und fotografierte alles was bunt war, leuchtete oder sich bewegte. Das bewog mich dazu, durch ein angrenzendes Outlet-Center zufahren.
Nun war Jamin endgültig nicht mehr zu bremsen. Doch alles zu seiner Zeit. Erst mussten wir mal in unser bescheiden Herberge. Die Wahl fiel ja bereist gestern auf das Stratosphere. Dort parkten wir selbst und trugen auch unser Gebäck selbst auf das Zimmer. Wir sind eben Deutsche, da können wir nicht aus unserer Haut. Das Zimmer befindet sich in der obersten Etage (24) mit Blick auf die City und ist neu renoviert. Also, alles gut. Nun entfernten wir erst einmal die Strapazen der Reise und den überall sitzenden Wüstensand mittels einer Dusche. Was nun kam kann ich immer noch nicht recht in Worte fassen. Las Vegas ist einfach des krankeste was man sich vorstellen kann. Ich versuche es trotzdem zu beschreiben. Wir liefen also den Strip hinunter, vorbei an so bekannten Hotels wie Encore, Wynn, Mirage, Venezian, Cesars, Belagio und und und. Man sieht dabei Menschen, die sicher nicht von diesem Planten kommen. Doch Hunger hatten wir inzwischen auch. Also stärkten wir uns kurz mittels fast food, um uns dann ein paar Casinos von innen an zusehen. Ich hatte zwar so meine Vorstellungen, wie so etwas aussieht. Doch die Größe dieser Casinos sprengt jede Vorstellungskraft. Das ging soweit, dass wir uns im Cesars total verliefen und echt Not hatten wieder zurück ans Tageslicht zu finden. Wahnsinn! Draußen war das Tageslicht inzwischen der funkelnten, blinkenden und lauten Vegas-Nacht gewichen. Man erlebt eine fast erdrückende Reizüberflutung. Wir waren nun endgültig fertig mit der Welt und wollten nur noch ins Bett. Für den Rückweg zum Stratosphere nahmen wir den Bus, was auch super klappte. Es neigte sich ein Tag dem Ende, der einen sprachlos zurück lässt.
Fazit: Die Wüste ist krass und Vegas ist ein anderer Planet.

Neue Bilder:
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Sonntag, 19. Juni 2011
Tag 5: Howdy!
Nach unruhiger und heißer Nacht wachen wir recht früh auf. Wir sind immer noch in Bishop. Da das Motel sehr gut ist und wir ja nun wissen, dass es in der Nähe von National Parks nur schlechter und teurer wird, sind wir hier geblieben. Damit war klar, dass wir für heute etwas in der Nähe ansehen werden. Hier gibt es zwar keine riesigen Highlights, aber das ein oder andere Kleinod. Wir entschlossen uns zuerst zu den Seen oberhalb von Bishop in der Sierra Nevada zu fahren und später noch die Alabama Hills in Lone Pine unsicher zu machen. Der Start in den Tag fand bei Mc Donalds statt, Jasmin nur Kaffee und ich breakfast. Leider hatten wir bei den Seen etwas Pech. Das Wasser war abgelassen um die Staudämme in Stand zu setzen. Trotzdem war die Landschaft sehr schön da oben. Außerdem war es erfrischend kühl. Die Seen liegen immerhin mehr als 2700 m hoch. Unterweg konnten wir sehr viele Angler beim Fliegenfischen sehen. Ganze Familien mit Kind und Kegel sind da gemeinsam am Fische fangen. Jerk, das wäre ein Paradies.
Nachdem wir wieder in der Hitze des Tals angekommen waren, nahmen wir die Anfahrt nach Lone Pine in Angriff. Auf dieser Fahrt muss man nicht lenken oder Gas geben. Eigentlich könnte man hier beim Autofahren gut fern sehen. In Lone Pine ging es erst einmal in das Visitor Center (Besucherzentrum). Dort verriet uns ein netter Parkranger die geheimen Highlights der Alabama Hills. Dort angekommen waren wir mal wieder beeindruckt. Eine ganz eigenartige Landschaft. Hier wurden sehr viele Hollywoodstreifen gedreht. Ich meine die Kulisse von Starwars erkannt zu haben. Die Hauptattraktion sind aber die so genannten Arches. Das sind Felsbrücken die durch Erosion entstanden sind. Hier konnten wir einige richtig gute Bilder machen. Da wir noch etwas Zeit hatten fuhren wir noch die Horseshoe Meadow Road hinauf um einen Blick auf den ausgetrockneten Owens Lake zu werfen. Wieder in Bishop ging es erst einmal einkaufen. Schließlich benötigen wir für die morgige Durchquerung des Death Valleys genug Trinkwasser. Im örtlichen Market hatten wir sehr viel Spaß mit den XXXL-Verpackungsgrößen. Für mich waren die riesigen Steaks und für Jasmin eine zementsack-großen Chipstüten von besonderem Interesse. Das Abendbrot wurde dann allerdings eher italienisch. Über die Straße bei unserem Hotel gab es ein Pizza-Restaurant. Unsere american style Hawai-Pizzen schmeckten auch sehr lecker. Zurück im Motel kümmerten wir uns erst einmal um die Buchung der Herberge in Las Vegas. Ich denke wir haben etwas angemessenes bekommen. Doch dazu mehr in den kommenden Berichten. Am Horizont kündigte sich unterdessen ein feuriger Sonnenuntergang an. Also entschied ich mich dazu noch mal ein wenig aus den Ort in die Wildnis zu fahren um Fotos von dem Spektakel zu machen. Das ist auch gelungen. Leider habe ich trotz Suche keine neue Klapperschlange gefunden. Aber pssst, nicht Jasmin verraten.
Morgen geht es dann durch das Tal des Todes nach Las Vegas. Uns erwarten Temperaturen weit jenseits der 40 Grad Marke und abends das Lichtermeer der Spielermetropole Las Vegas. Jasmin ist schon ganz aufgeregt, Auch wenn dort nichts spannendes passiert, Steffi und Kerstin.
Ein wichtiger Hinweis noch für alle Fans dieses Blogs. Wir werden die nächsten zwei Tage vermutlich kein Internet haben. In Vegas ist das nicht included und relativ teuer. Eventuell finde ich ja etwas Zeit und ein öffentliches Netz, Starbucks oder so. Falls nicht, folgen die Tagesberichte im nach hinein. Übrigens freuen wir uns immer über Feedback. An dieser Stelle vielen Dank an Kerstin für den Tagesablauf einer jungen Familie aus Bad Zwischenahn.
Fazit: Howdy ist wie Servus und die Wüste lebt.

Auch heute wieder mit bunten Bildchen unter:
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Samstag, 18. Juni 2011
Tag 4: Wild, wild west
Der Tag beginnt mit einer Überraschung. Die, für heute geplante, Überquerung des Tioga-Passes ist leider nicht möglich. Grund: der Schnee muss noch geräumt werden. Konnte ich auch erst nicht glauben, im Tagesverlauf dann aber schon. Okay, bedeutet für mich mal wieder umplanen. Nach langem Hin und Her fällt die Entscheidung, über den offenen Sonara-Pass nach Bishop zu fahren. Ist zwar ein Umweg, aber geht nicht anders. Wir konnten ja nicht wissen, wie schön und aufregend die Fahrt wird. Schon zu Beginn geht es ständig bergauf. Auffällig ist, dass die Straße in keiner Weise abgesichert ist. Angesichts des Abgrundes am Straßenrand schon abenteuerlich. Nach einigen Meilen sehen wir erste Schneeflächen und halten sofort an. Dabei war das nur ein winziger Vorgeschmack. Wir waren da gerade mal auf etwa 1200 m Meereshöhe. Die Straße wurde immer kurviger, hügeliger und steiler. Die Landschaft rechts und links immer beeindruckender und weißer. Der eigentliche Sonora-Pass liegt auf 3000m Höhe. Hier lag eine geschlossene Schneedecke, die etwa 2 Meter hoch war. Man kann nur erahnen wie viel Schnee hier im Winter liegt. Den nächsten Halt nutzen wir dann auch gleich zum Schneemannbau. Als wir über den Pass hinweg waren, wurde die Landschaft sofort karger. Man merkte gleich, dass es nun in Richtung Wüste geht. Von nun an ging es ständig bergab und so wurde es auch wieder deutlich wärmer. Nachdem wir ein Hochplateau mit endlosen Kuhweiden passiert hatten, kam die Abfahrt zum Mono Lake in Sicht. Wie weit man hier sehen kann ist einfach unglaublich. Alles wirkt wie unecht, wie gemalt. Wir fuhren nun weiter zum Mono Lake. Dabei handelt es sich um einen alkalischen Salzsee ohne Abfluss. Der Wasserspiegel des Sees ist in den vergangen Jahrzehnten stark zurück gegangen. Interessant sind die so genanten Tufas. Das sind Kalktuff-Formationen die bis zu 10 Meter hoch sind. Wenn man da unten am See steht sieht das Ganze, zusammen mit den kargen Bergen im Hintergrund, wie auf einem anderen Planet aus. Damit wir aber rechtzeitig im Motel in Bishop sind, ja ich habe vorher gebucht, mussten wir los. Die Landschaft ging jetzt zusehends in Wüste über. Immer wieder beeindruckend ist die unfassbare Weite des Blickes. Wenn man im Ammerland am Morgen sehen kann, wer am Nachmittag zum Tee kommt, kann man hier den Weihnachtsmann schon zu Ostern sehen. Kurz vor 6 pm waren wir in unserer Unterkunft, ein Motel 6, angekommen. Diesmal war das Zimmer wirklich ganz okay. Groß, sauber und ohne gruselige Möbelstücke. Ich hatte bereits seit der Abfahrt vom Sonora Fleischhunger. Das lag an einem kurzen Einkehrschwung in einem kleinen Markt. Dort war des Grillers Paradies. Erst war ich von den Grillgewürzen, den vielen verschiedenen Saucen und tollen Varianten von Holzkohle beeindruckt. Dann viel mein Blick auf die Fleischtheke. Hier wird wohl für ein Steak immer ein komplettes Kälbchen genommen. Für mich war klar, heute muss Fleisch her. Nach kurzer Recherche im Internet stand fest, es geht zu „Billys Bar-B-Q“. Dort viel die Wahl auf herrliche Spareribs. Das war lecker. Für Jasmin gab es natürlich auch lecker Salat. Zur Verdauung machten wir noch einen kurzen Dorfbummel. Doch bevor uns die Indianer skalpieren haben wir uns in unserem Hotel verschanzt. Jetzt versuchen wir zu schlafen. Hoffentlich wird es in der Wüste wirklich kalt in der Nacht, sonst wird das nicht lustig bei den Temperaturen. Die Klimaanlage ist jedenfalls deutlich zu laut.
Für Morgen ist eine Fahrt zu den Alabama Hills geplant. Hier wurden unzählige Hollywood-Streifen gedreht. Die Landschaft wird also nicht die Schlechteste sein. Vielleicht treffe ich Winnetou.
Fazit:
Auch eine alternativer Weg kann zum Ziel werden und Wüste ist gut für die Augen.

Auch heute neue Bilder unter:
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